Methode für Patienten

Eine allgemeine Einführung in das Thema "Stoßwellentherapie" für den interessierten Laien.

Dr. med. Georg Wille, Schatzmeister der DIGEST
Dr. med. Georg Wille, Schatzmeister der DIGEST

Was sind eigentlich Stoßwellen ?

Überall im Alltag begegnen uns Stoßwellen. Beim Überschallknall eines Flugzeugs ebenso wie bei einem Sylvesterknaller. Physikalisch betrachtet sind Stoßwellen nichts anderes als besonders kurze Schallimpulse von sehr hoher Energie. Ihre Nutzung in der Medizin ist nicht neu. Schon seit Beginn der 80er Jahre wurden in der Urologie mit großem Erfolg Stoßwellen zur Zertrümmerung von Nierensteinen eingesetzt.

Ende der 80er Jahre wurden erste Erfahrungen im orthopädischen Bereich gesammelt. Man stellte fest, dass nicht heilende Knochenbrüche durch die Behandlung mit Stoßwellen schneller zur Ausheilung gebracht werden konnten. Die Stoßwellen regten die knochenbildenden Zellen an; erstmals konnte die knöcherne Durchbauungen von Brüchen ohne Operation entscheidend gefördert werden.

Da die Stoßwellen von außen in den Körper einwirken, wird die Therapie mit Stoßwellen seither als "Extracorporale Stoßwellentherapie" (kurz: ESWT) bezeichnet.




Wo kann die Stoßwellentherapie helfen?

Angeregt durch diese Erfolge stellte man in den folgenden Jahren fest, dass die Stoßwellentherapie grundsätzlich geeignet ist, auch andere häufige Krankheiten des Bewegungsapparates zu behandeln. Zahllose Operationen von Erkrankungen am Bewegungsapparat konnten so erfolgreich vermieden werden. Heute gelten folgende Erkrankungen des Bewegungsapparates als wissenschaftlich nachweisbar geeignet für die Therapie mit der Stoßwellentherapie:

Über diese Anwendungsbereiche hinaus kennen wir als Orthopäden eine große Zahl von Krankheiten, bei denen sich die ESWT in der Praxis in zahllosen Fällen sehr bewährt hat, ohne dass bisher ein streng wissenschaftlicher Wirksamkeitsnachweis geführt werden konnte. Zu nennen wäre die schmerzhafte Achillessehne, die sog. "Achillodynie", der "Golferellbogen", ein dem "Tennisellbogen ähnliches Beschwerdebild an der Innenseite des Ellbogens und die Knochenhautentzündung an der Außenseite des Oberschenkels, die sog. "Trochanterbursitis". Sehr vielversprechende Behandlungsansätze mittels Stoßwellentherapie haben sich auch bei Erkrankungen ergeben, die auf lokale Durchblutungsstörungen im Knochen zurückzuführen sind. Zu nennen wären hier insbesondere die "Femurkopfnekrose" (FKN) mit Zerstörung des Hüftkopfes, sowie die "Osteochondrosis dissecans", eine umgrenzte Zerstörung von Knochengewebe unmittelbar unter dem Knorpelüberzug. Letztgenanntes Krankheitsbild tritt vorzugsweise bei jungen Menschen, gehäuft in Kniegelenken oder in Sprunggelenken auf. Erste wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Stoßwellenthapie auch bei diesen schwerwiegenden Krankheiten einen Ausweg aus der operativen Behandlung ermöglichen kann.

Für den Patienten am wichtigsten ist, dass sich ihm mit der Stoßwellentherapie ein praktisch risikoloses, schmerzarmes und erfolgreiches Therapieverfahren zur Behandlung weit verbreiteter orthopädischer Krankheiten bietet.

Er sollte jedoch immer darauf achten, dass die Behandlung von einem geschulten und in der Methode erfahrenen Arzt persönlich durchgeführt wird. Fragen Sie Ihren Arzt, ob er Mitglied der DIGEST ist und ein Zertifikat über die entsprechende Fortbildung in der Stoßwellentherapie hat.


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